Bruder Magnus Marcel Raymond Bosshard ist tot

Im Kloster Disentis ist am heutigen späten Vormittag unser Bruder Magnus Marcel Raymond Bosshard verstorben. Möge Bruder Magnus, der geduldig gewartet hat, nun bei Gott die Liebe finden und erfahren, die er zeitlebens bei den Menschen vermisst hat.

Bruder Magnus wurde am 23. Juni 1941 als Bürger von Pfäffikon/ZH in St. Gallen geboren und erhielt die Taufnamen Marcel Raymond. Bereits sein Vater arbeitete als Grafiker und war Mitinhaber einer der damals ersten und grössten Reklame-Beratungsfirmen der Schweiz. 1946 zog die Familie nach Herisau, wo Marcel die ersten beiden Primarschulklassen besuchte. Als die Eltern sich trennten, zog die Mutter mit ihrer Tochter Colette und dem Sohn Marcel nach St. Gallen.

Nach dem Tod des Vaters 1954 wurde Marcel 1956 als Realschüler nach Disentis an die Klosterschule geschickt. Es folgten zwei Jahre Kunstgewerbeschule St. Gallen und die praktische Ausbildung im Atelier Geisser. 1962 begann seine berufliche Laufbahn: eigenes kleines Atelier, Werbeberatungsfirma Frank in St. Gallen, Übertritt in die Werbeagentur Young & Rubicam in Bern, Ernennung zum «Creative Director», Frankfurt, Madrid, New York, Tokio und schliesslich zurück nach Bern und Zürich. Die Arbeit überdeckte das Drama einer kurzen gescheiterten Ehe, aus der Sohn Michael hervorging.

Im Juni 1989 meldete sich Marcel Bosshard nach langem inneren Ringen im Alter von 48 Jahren im Kloster Disentis. Am 19. Juni 1994 legte Marcel, der bei der einfachen Profess den Ordensnamen Magnus erhielt, seine feierliche Profess ab. Als Grafiker fand Bruder Magnus reichlich Arbeit im Kloster. Der Werber für Weltmarken wurde zum Werber für das Kloster und seine Schule. Durch seine Ideen und deren visuelle und grafische Umsetzung entwickelte und prägte er massgeblich das Erscheinungsbild des Klosters und seiner Betriebe.

Am Gymnasium unterrichtete Bruder Magnus seit dem Schuljahr 1991/92 Informatik und vor allem Bildnerisches Gestalten. Weit über das Pensionsalter hinaus versuchte er den «Gofen» das Sehen beizubringen und auch, wie leicht sie sich vom Marketing beeinflussen, ja verführen lassen. So lange die Beine ihn halten würden, wollte er unterrichten. Dann kam Corona, und er musste als Gefährdeter im Schuljahr 2019/20 aus dem Schuldienst scheiden.

Bald darauf kam auch die Diagnose der unheilbaren Krankheit. Bruder Magnus organisierte noch so viel und so lange wie möglich seine letzten Dinge. Doch es kam nicht so schnell wie vorausgesagt. «Jetzt lässt Er mich noch Geduld lernen, gerade mich, der ich alles sofort haben muss.»

Wir danken unserem verstorbenen Mitbruder für sein Beten und Arbeiten in unserer Gemeinschaft und bitten, seiner zu gedenken.

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