In dem Bildband «Ein Buch über die Welt» hatte Bruder Urs vor vielen Jahren von einem Traum erzählt. Darin habe der Lokführer der RhB verschlafen, also müsse er den ersten Zug nach Chur fahren. Als nachträgliche Überraschung zu seinem 70. Geburtstag war es nun die Verbindung um 9.44 Uhr, die ihm das Team an der Pforte mit Cavelti organisiert hatten – zumindest als Beifahrer. «Eine unvergessliche Fahrt mit einem überaus sympathischen und ob der vielen Fragen auch geduldigen Lokführer», dankte Bruder Urs. «Wenn ich noch jung wäre und mich der Herrgott nicht in seine Nachfolge gerufen hätte, würde ich gerne helfen, die klaffende Lücke bei den RhB-Lokführern und Lokführerinnen zu verkleinern», so Bruder Urs.
«Seit meinen Jugendjahren interessiere ich mich für die Bahn, seit 48 Jahren als Mönch im Kloster Disentis natürlich speziell für die Rhätische Bahn.» Ein Ausflug mit der Bahn war es auch vor gut einem halben Jahrhundert, der für den ersten Kontakt zum Kloster Disentis gesorgt hatte.
«Jetzt wurde ich tatsächlich überrumpelt und bekam vom Bahnhof einen Anruf, ich müsse den Zug RE 1728 um 9.44 Uhr nach Chur übernehmen. Dabei bekam ich von Lokführer Patrick Cavelti auch viele für mich bis anhin unbekannte Informationen. Die Ge 4/4 II tragen übrigens etwa dasselbe Geburtsjahr wie mein Klostereintritt, haben also beide etwa 50 Jahre treu ihren Dienst erfüllt.»
