Solche Ausflüge dienen neudeutsch dem «Teambuilding» und umfassen deshalb neben geselligen Aspekten auch herausfordernde Erfahrungen. Solche «Events» begegneten an allen Stationen der Reise.
Erstes Ziel war die Rheininsel Werd. In der dortigen Kapelle feierten die Mönche die Eucharistie im Gedenken an den ersten Abt des Klosters St. Gallen, den hl. Otmar, der Opfer einer wüsten politischen Intrige und Verleumdung war. In einem Schauprozess verurteilte man ihn zunächst zum Hungertod, dann zu lebenslänglicher Haft. An den Folgen der ihm zugefügten Misshandlungen starb er 759 auf der Insel Werd, die heute der Abtei Einsiedeln gehört. Im Klösterchen lebt eine kleine Franziskanergemeinschaft.
Nicht weniger abenteuerlich mutet der Ursprung von Klingenzell an, wo der Konvent in der barocken Wallfahrtskirche die Mittagshore betete. Gemäss der Legende hatte der Freiherr Walter von Hohenklingen ein Wildschwein angeschossen. Das verwundete Tier bedrohte den Ritter so stark, dass dieser um sein Leben fürchtete. In seiner Angst gelobte er, eine Wallfahrtskirche zu bauen, sollte er überleben. Er entkam, hielt sein Versprechen und liess die Kirche «Sieben Schmerzen Mariä» erbauen.
Letzte Station war das schmucke Städtchen Stein am Rhein, besonders das ehemalige Benediktinerkloster St. Georgen. Im Refektorium der Abtei fieberten die Mönche per Video, das auf mittelalterliche Wandmalereien der Legende projiziert wurde, mit der schönen Königstochter. Man hatte sie als Opfer einem grausamen Drachen ausgeliefert. Im letzten Moment preschte der fromme Ritter Georg heran, erlegte das Untier und rettete die Prinzessin. Die glücklich überstandenen «schröcklichen» Abenteuer mündeten ins Gotteslob in der ehemaligen Klosterkirche. Mit einer grossen Gruppe der reformierten Stadtpfarrei sang der Konvent des Klosters Disentis gemeinsam die monastische Vesper.


