Konventausflug ins Kloster Einsiedeln

Das Kloster Einsiedeln war in diesem Jahr Ziel der Disentiser Mönche im Rahmen ihres Konventausflugs. Dabei nahmen sie auch am Dankgottesdienst des wiedergewählten Abtes Urban Federer teil. Vom Konventausflug berichtet Pater Bruno Rieder.

«Ich bin leider in den Ferien», zitierte Abt Urban Federer Gäste, die der Einladung zum Dankgottesdienst anlässlich seiner Wiederwahl nicht folgen konnten. Und fügte hinzu: «Bei Ferien ist doch ein ,leider’ unangebracht; Feiern ist etwas uneingeschränkt Schönes.» Die Disentiser Mönche waren der Einladung des Einsiedler Abtes am Samstag gefolgt; nicht das geringste «leider» begleitete sie durch diesen Tag auf Besuch bei den zwei Klöstern im Tal von Einsiedeln.

Erstes Ziel war das Benediktinerinnenkloster «in der Au». Auch heute noch ist an diesem Ort die Atmosphäre aus der Gründungszeit lebendig. Das Kloster geht nämlich, wie Priorin Felicitas erzählte, auf vier Waldschwesternhäuser zurück, auf Beginen, die sich im 13. Jahrhundert in der Einsamkeit niederliessen, um Gott allein zu suchen und sich in ihn zu versenken.

Inspiration war ihnen dabei das Meisterwerk der Mystik «Das fliessende Licht der Gottheit» der heiligen Mechtild von Magdeburg (1207–1282). Im 16. Jahrhundert schlossen sich die Waldschwestern in einem Haus zusammen und lebten ab 1617 nach der Benediktsregel. Immer noch umsäumen das Kloster nur Wiesen, einige Bäume und Kuhglockengebimmel. Und die Nonnen verehren Gott durch die ewige Anbetung vor dem Altarsakrament. Sie schätzen aber auch frohe benediktinische Gemeinschaft. Nach der Besichtigung der 1972 bis 1974 neu erbauten Klosterkirche luden sie bei Kaffee und Kuchen zum herzlichen Austausch ein.

Einige Kilometer zurück nach Einsiedeln – welcher Kontrast: Die mächtige barocke Klosteranlage. Der vor kurzem fertiggestellte, weite Klosterplatz mit Scharen von Pilgern und Touristen aus aller Welt. Eine Gruppe aus den Philippinen ersucht Abt Vigeli Monn und Pater Bruno Rieder um ein gemeinsames Foto und anschliessenden Segen. War das Refektorium in der Au eine heimelige Holzstube, so erwartete in Einsiedeln die Disentiser Mönche ein weiträumiges, reich geziertes Refektorium. Es war bis auf den letzten Platz gefüllt; denn ebenfalls zu Gast war die Appenzeller Standeswallfahrt, deren offizielle Delegation im Refektorium speiste.

Höhepunkt des Tages war der feierliche Dankgottesdienst. In seiner Predigt wollte Abt Urban – am Festtag des heiligen Franz von Assisi – Brücken schlagen zwischen benediktinischer Barockpracht und franziskanischer Armut. Der Poverello hatte einst sein erstes Kirchlein, Santa Maria degli Angeli, von den Benediktinern erhalten. Und sogleich ging Franziskus ans Werk, im wörtlichen und übertragenen Sinn gehorchte er der Weisung des Herrn: «Bau meine Kirche wieder auf!»

Diesen Auftrag gab Abt Urban weiter an die drei anwesenden Bischöfe, die zahlreichen konzelebrierenden Priester, die benediktinischen Brüder und Schwestern, die Vertreter aus Kirche und Politik und alle Mitfeiernden. Wo anders in Einsiedeln als vor dem Gnadenbild der Muttergottes endete der Gottesdienst mit dem vierstimmigen Salve Regina.

Beim anschliessenden Apéro mischten sich Wiedersehen mit vertrauten Menschen und Begegnungen mit neuen Gesichtern. Aufrichtige Freude zeigte der vor Kurzem emeritierte Bischof von St. Gallen, Markus Büchel, den Disentiser Novizen aus seinem Bistum, Bruder Nicola Brändle, kennenzulernen. Der Tag war so gefüllt mit aufbauenden Begegnungen, dass auch den Abschied von Einsiedeln kein «leider» trübte.

 

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