«Diese Wanderung hat eine sehr sehr lange Tradition», so Abt Vigeli Monn. «Sie geht auf eine lange gemeinsame Geschichte des Klosters Disentis mit der Valle di Blenio zurück.» So wurden in den vergangenen Jahrhunderten im Rahmen dieser Treffen zwischen den Bewohnern des Tals von Olivone und den Vertretern des Klosters auch gemeinsame Angelegenheiten besprochen. Das Treffen geht auf ein Dekret aus dem Jahr 1605 zurück. Ziel war es, die Situation und die jeweiligen Interessen auf dem Lukmanierpass zu erörtern und abzustimmen, auf dem die Bewohner der Valle di Blenio bis zur Rheinbrücke vor Santa Maria Weiderechte hatten.
Früher startete die Prozession aus dem Süden in Olivone, nach dem Bau der Lukmanierstrasse gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde der Start nach Casaccia verlegt, wo bis 1887 das letzte Hospiz auf Tessiner Seite bestand. Später startete die Wanderung in Acquacalda, wo 1880 das noch bestehende Hospiz gebaut wurde. Gegenwärtig startet die Wanderung um 10.30 Uhr am Buzza-di-Casaccia-Tunnel und erreicht um 11 Uhr die kleine Kapelle auf dem Pass.
Der Tradition folgend, werden die Pilger dort vom Kloster Disentis mit einem Glas Wein empfangen und verköstigt.


