Weltjugendtag in Lissabon: «Junge, lebendige und überfüllte Kirche»

Mit einer ganzen Gruppe rund um die drei Mönche Pater Paul Tobler, Bruder Laurentius Sauterel und Bruder Josef Andenmatten waren junge Gläubige aus der Surselva beim XXXVIII. Weltjugendtag in Lissabon dabei.

Pater Paul Tobler berichtet von der Reise und dem Erlebnis:

«Weltjugendtag, das ist, kurz gesagt, ein riesiges Erfahren, Teilen und Feiern des Glaubens, auf junge Menschen zugeschnitten, und zwar als Anlass von mindestens einer Woche. Ein Gastgeber-Land und eine Gastgeber-Stadt beherbergen gläubige junge Menschen aus der ganzen Welt. Und das in Scharen: 1.5 Millionen junge Menschen waren es beim Höhepunkt, dem Schlussgottesdienst mit Papst Franziskus, auf dem grossen «Campo da Graça», im Parque Tejo – Trancão.

Livio Lozza, 16, aus Disentis: «Igl ei commovent e zaco surreal el medem mument d‘entupar aschi bia giuvenils cartents. Da clamar ensemen cun els „Esta es la juventud del Papa“ ei stau in sentiment che ha schenghegiau a mi speronza per igl avegnir dalla baselgia.»

Drei junge Brüder aus dem Kloster Disentis reisten zusammen mit elf jungen Menschen aus der Surselva, teilweise Schüler des Gymnasium & Internat Kloster Disentis, an den aussergewöhnlichen Anlass. 400 junge Menschen aus der rätoromanischen und deutschen Schweiz fanden sich ein, ausserdem 600 aus dem Rest der Schweiz. Bruder Laurentius Sauterel kommentierte: «Am Weltjugendtag kamen mehrere Menschen zusammen, die mir tief am Herz liegen. Diese Begegnungen haben mir wieder gezeigt wie Gott uns alle vereint und in die Begegnung mit ihm führt. Das schönste war für mich die Anbetung mit den Mutter Teresa Schwestern inmitten der Stadt. Ich ging immer wieder dorthin mit Freunden und Schülern aus dem Kloster, weil ich diese Schwester sehr bewundere. Zwei davon, die im Noviziat sind kommen aus der Schweiz und ich war schon vor ihrem Eintritt mit ihnen befreundet.»

Seit 1986 kennt die Katholische Kirche die Tradition, alle paar Jahre die jungen Gläubigen aus aller Welt zu einem internationalen Treffen einzuladen. Auf einer möglichen Vorreise, den «Tagen der Begegnung», geschieht besonders intensiver Austausch mit dem Gastgeberland, in Regionen des Landes, zu Gast in Pfarreien. In der Hauptwoche besteht ein intensives Programm in der gastgebenden Stadt. Konzerte, Workshops, Musicals, Vorträge und Gespräch zu Glaubens- und Alltagsthemen, Austausch, viel und gute Gemeinschaft und Freundschaft – mit jungen Menschen aus 200 Nationen. «Besonders eindrücklich war, wie hunderttausende junge Menschen aus der ganzen Welt auf einem Fleck zusammengekommen sind, die alle durch den Glauben verbunden waren und gemeinsam die Stadt erstrahlen liessen» beschreibt es Céline Albrecht, 17, aus Disentis.

Am Dienstag fand dabei ein erster gemeinsamer Eröffnungsgottesdienst im Freien statt. Am Donnerstag erfolgte die Ankunft von Papst Franziskus, mit einer Eröffnungsfeier. Der Freitag war dann geprägt von Aufführung und Meditation eines Kreuzweges, mit 800'000 Teilnehmern, unter Leitung des Papstes. Dies geschah multimedial, mit Tanz und Musik inszeniert, zugleich tiefe Themen darüber ansprechend, was heute weltweit junge Menschen umtreibt, belastet, wo es Gebet braucht.

Höhepunkt war das Wochenende mit Festival- und Abendprogramm sowie sonntäglichem Schlussgottesdienst mit Papst Franziskus, auf dem grossen «Campo da Graça» ausserhalb von Lissabon. Die Anreise erfolgte zu Fuss auf gefluteten Strassen, mit Flaggen, Gesängen, Fröhlichkeit, Wartezeiten, grosser Logistik und südländischer Hitze. Papst Franziskus thematisierte besonders das Thema «aufstehen», hinausgehen, als Christ, und dass man dabei nichts fürchtet.

«Am Weltjugendtag 2023 in Lissabon gefiel mir am meisten die Gemeinschaft von jungen gläubigen Menschen. Man hat wirklich gespürt, dass der Glaube lebt!» beschrieb Michael Cardoso, 17, aus Dardin. «Es war mystisch, so viele Leute, die zusammen eine Kirche sind. Die Jugend ist immer offen und freundlich! Nach den Erfahrungen von Corona und Ukraine-Krieg eine grosse Freude», so Bruder Josef Andenmatten. Zum nächsten internationalen Weltjugendtag wurde derweil für 2027 nach Seoul, Südkorea, eingeladen.»

Wir verwenden Cookies und Google Analytics, damit wir unsere Internetseite laufend verbessern und Sie bestmöglich mit Informationen versorgen können. Durch die weitere Nutzung der Internetseite erklären Sie sich mit der Verwendung der oben genannten Dienste einverstanden. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.