Besinnungstage der Oblaten: «Stille und Schweigen»

Besinnungstage der Oblaten: «Stille und Schweigen» vom 10. bis 13. Mai 2018

Zum Thema «Stille und Schweigen» haben sich die Oblaten des Klosters Disentis vom 10. bis 13. Mai 2018 ins Dominikanerinnenkloster St. Peter in Bludenz-Moos zurückgezogen. Von der Zeit dort berichtet Sur Sep Fidel Sievi.

Mit grossem Fleiss und viel Hingabe organisierte Bruder Martin Hieronymi diese Begegnung. Pater Bruno Rieder führte uns Teilnehmer und Teilnehmerinnen – 13 an der Zahl – geistig und geistlich geschickt durch diese vier Tage.

Wir fühlten uns sehr gut aufgehoben in St. Peter, verwöhnt durch die Dominikanerinnen aus Cazis, die in Bludenz zusammen mit einigen Angestellten das Gästehaus führen. Bludenz im Vorarlberg mit dem altehrwürdigen Kloster im Osten der «Alpenstadt» ist eine Reise wert: Die frisch renovierte Klosterkirche, die heiligen Hallen, das alte Gebäude, der grosse wunderschöne Garten sowie der Wald mit seinem Kreuzweg, alles ist sehr einladend für Stunden der Stille und der Besinnung.

Liturgie wurde nicht nur absolviert, sondern richtig gefeiert, sowohl die Eucharistie wie auch die Horen (Gebetsstunden im Verlaufe des Tages) mit Gebet und Gesang und stiller Anbetung. Schwester Maria  Maier begleitete jeweils in der Kirche unser Singen mit ihrem gekonnten Spiel auf der Harfe – ein Genuss, ihrem Solospiel zu lauschen.

Aktion als körperliche Betätigung war eher dürftig, höchstens der Kreuzweg am Freitag im Wäldchen mit den auch körperlichen Verneigungen und Kniebeugen bei den einzelnen Stationen. Aktion war hingegen der Ausflug am Samstag nach Tschengla (d. h. der Felskopf, Gütsch) beim Eingang zum Brandnertal: eine wunderschöne Hochebene und Berge für kleine und grössere Wanderungen; nicht zu vergessen das Treten im Kneipp-Bad.

Aktion war auch der vierte Weltkongress der Benediktineroblaten vom 4. bis 10. November 2017 in Rom im Zentrum Fraterna Domus. Davon haben Cecile Schuoler und Maria Dietrich an einem Abend in Bludenz eingehend berichtet. Mit dem Motto «Der Zukunft entgegen – die Benediktinergemeinschaft in Bewegung» wurden wir bekannt gemacht und eingehend darüber informiert: Die etwa 200 anwesenden Oblatinnen und Oblaten aus der ganzen Welt bilden zu Hause nicht nur fromme Gebetsgruppen, sondern sind dort durchaus sozial in der Welt tätig, wo immer sie sich befinden, besonders aufgrund der Regula Benedicti (ora et labora!) wie auch im Sinne der Enzyklika Laudato Si’ von Papst Franziskus.

Aktion im gesellschaftlichen Sinne war auch der gemütliche Abend im Kreise der Beteiligten zusammen mit den Schwestern an einem milden Abend im Garten: wir plauderten – und es wurde eine bewegende Erzählung vorgelesen und besprochen.

Thema der Besinnungstage in Bludenz war, wie bereits erwähnt, «Stille und Schweigen». Durch die Impulsgedanken von Pater Bruno, besonders aufgrund entsprechender Texte aus dem Alten und Neuen Testament, merkten wir: Stille ist nicht einfach, wenn nichts läuft, Windstille – Schweigen ist nicht einfach nichts reden! Die Motive für Stille können so vielfach und vielfältig sein: Stille aus Enttäuschung, Stille um sich zu befreien – bis zur Stille der Anbetung, wo nicht ich immer rede, sondern stille werde und jenen zu Wort kommen lasse. Schweigen aus Protest, schweigen, um Raum zu geben, mir selber, meinen Mitmenschen und allem Geschaffenen um mich herum, Schweigen auch während des Frühstücks, das alles kann und will mir wohl viel «sagen», besonders jener, der nur in der Stille anwesend ist.

Erlebnisse – gerade die Stille, das positive Schweigen, kann tiefe Erlebnisse erwecken. Aber auch ein Ausflug in die Natur, nach Tschengla, wurde zum Erlebnis.

Natur, eben natürlich, sich selber sein war angesagt. Das Leben muss nicht immer kompliziert, mit technischen Mitteln und Apparaten verlaufen, sondern kann einfach sein: natürlich, zu Hause oder eben draussen, in der Natur.

Allen Beteiligten sei ein aufrichtiger, herzlicher Dank ausgesprochen, für das Da-sein und das Mit-sein – bis zu einem nächsten Mail, vielleicht auch mit bisherigen und neuen Oblatinnen und Oblaten von Disentis.

Oblaten, diese spezielle Bezeichnung kommt vom Lateinischen und besagt: die «Geopferten», hingegeben für Gott und die Klostergemeinschaft, hier für jene von Disentis. Die wichtigsten Angaben über die Oblaten des Klosters Disentis finden sie auf kloster-disentis.ch/ora/oblaten.

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