Jahrestreffen der Oblaten: «Der Liebe Christi nichts vorziehen»

Jahrestreffen der Oblaten: «Der Liebe Christi nichts vorziehen» (RB 4,21) am 25. Oktober 2020

Das Jahrestreffen der Oblaten fand in diesem Jahr über drei Tage und unter mit besonderer Sorgfalt umgesetzten Massnahmen gegen Covid 19 statt. Zu Beginn waren wir – vielleicht deswegen – nur neun Teilnehmer daei, was sich dann aber im Laufe der Tage änderte. Pia Willi berichtet von den Tagen im Kloster Disentis.

Pater Bruno begann die Eröffnungsrunde mit der Frage «Wie ging ich geistlich um mit der Corona-Krise?» Vielschichtig waren die Antworten. Eine Aussage beeindruckte mich sehr: «Zeige nicht Gott, wie gross deine Probleme sind, sondern deinen Problemen, wie gross Gott ist.»

Der Nachmittag begann mit einem Spaziergang nach Sogn Placi, wo wir das Lied «Jésus, le Christ» sangen. Eine zweite Austauschrunde liess sich inspirieren von fünf Fragen, die drei holländische Klöster bei einer Umfrage ihren Oblaten gestellt hatten, wie z.B.: «Wann und in welchem Sinne erfahre ich meine alltäglichen Tätigkeiten als geistliches Tun? Wie sehen meine eigenen Zeiten und Orte fürs Gebet aus?» Gemäss dem monastischen Leben besuchten wir während des Treffens alle Gebetszeiten. Nach der Komplet war eine Adoratio mit Impulsen.

Das Thema dieses Treffens lautete: «Der Liebe Christi nichts vorziehen.» (RB 4, 21) Beim ersten Impuls ging es um die Märtyrerspiritualität. Jesus ist der erste Märtyrer, der Märtyrer schlechthin. Wichtige Märtyrerbischöfe der frühen Kirche wurden genannt, wie Polykarp von Smyrna, Ignatius von Antiochien oder Cyprian von Karthago. Anschliessend sahen wir den Film «Von Menschen und Göttern» über das Schicksal der Trappistenmönche von Tibhirine (Algerien), die 1996 von Islamisten entführt und ermordet wurden. Auch am Samstag durfte der Spaziergang – nach Sontga Gada – nicht fehlen. Nach dem Austausch über «Zeuge sein für den christlichen Glauben im Alltag» war Fotoshooting angesagt. Wir stellten uns – mit Abstand – auf dem Innenhof auf und Bruder Martin knipste das Bild «von oben herab».

Der zweite Impuls «Nichts der Liebe Christi vorziehen – Auslegung und Anwendung» beinhaltete Punkte wie «Hindernisse für die Begegnung mit der Liebe Gottes und deren Überwindung» oder «Einswerden mit Christus als lebenslanger Weg». Zitiert wurde der Trappist Michael Casey mit dem «Doppel-Bewussstein», das sich als Frucht eines Lebens mit Christus einstellt: Ganz bei der Sache und bei den Mitmenschen sein, zugleich wach werden für Christi Gegenwart. Mit den Worten der Benediktsregel: «UIOGD – ut in omnibus glorificetur deus».

Beim Themenblock zu unseren Oblatenaktivitäten wurde ersichtlich, dass wir weiterhin gerne für die Besinnungstage nach Bludenz fahren. Ob es eine Oblatenreise 2021 geben wird, steht in den Sternen. Es wurde auf das Welt-Oblaten-Treffen in Rom 2022 und die Benediktinischen Studientage in Salzburg hingewiesen. An den monatlichen Treffen sollen zu Beginn mögliche Fragen zum vorhergehenden Inhalt beantwortet werden. Auch soll von Zeit zu Zeit Raum geschaffen werden, um dringliche Themen anzusprechen. Dieser Tag klang aus mit einem gemütlichen Zusammensein im Weissen Saal.

Am Sonntag war eucharistische Anbetung (mit Gebetsimpulsen) in der Marienkirche. Es stand frei, sich auch mit der Lectio Divina zum Sonntagsevangelium Matthäus 22,34-40 zu beschäftigen. Eindrücklich war das Konventamt vom Sonntag, zelebriert von Pater Bruno. Es gab Oblaten-Kandidat(inn)en: Herr und Frau Bujak, Herr und Frau Brändle und Frau Krautbauer. Wir freuten uns über die Oblation von Stefanie Neira. Wir alle durften vor den Altar hintreten und unsere Oblationserneuerung vortragen. Wir gedachten unserer verstorbenen Oblatin Beatrice Elmiger.

Am Nachmittag lautete der dritte Impuls «Der wahre Weinstock (Joh 15,1-8)». Christus ist der Weinstock und wir die Reben. Christus sagt: «Wer in mir bleibt und in wem ich bleibe, der bringt reiche Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts vollbringen.»

In der Schlussrunde war es freigestellt, sich zu äussern. Ein Schlussvotum brachte es auf den Punkt mit der Bemerkung, Pater Bruno habe eine ruhige, gute Vortragsweise. Herzlichen Dank für das Zusammensein und das gemeinsame Nachdenken zu christlichen Fragen.

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